Das Kampagnen-Netzwerk #LegalisierungJetzt schreibt in einem Offenen Brief:
„In Berlin leben schätzungsweise zwischen 60.000 und 100.000 migrantische Personen ohne Dokumente. Unterschiedlichste Gründe führen dazu, dass sie sich in dieser Situation befinden. Ihre Lebensbedingungen sind gezeichnet von Unsichtbarkeit und Prekarität. Es fehlt der Zugang zum Gesundheitswesen, dem Wohnungsmarkt, dem Schulsystem, würdiger Arbeit und einem freien Leben. Offensichtlich werden also grundlegende Menschenrechte nicht für alle hier lebenden Menschen umgesetzt.“
Hier findet ihr einige Berichte zur Kampagne:
Am 12.10. berichtet Peter Nowak über den Start der Kampagne in der taz.
und Mascha Malburg schreibt im ND:
„»Wir sind unsichtbar, niemand weiß von uns. Sichtbar ist nur die Arbeit, die unsere Hände verrichten«, sagt Anna. Sie ist Sprecherin einer Gruppe von Frauen aus Afrika, dem Iran und Lateinamerika, die hinter Berliner Gardinen Wohnungen putzen, Teller waschen und Kinder großziehen – ohne Dokumente, ohne Krankenversicherung oder rechtlichen Schutz.“
Und am 22.10. macht Peter Nowak er in einem Bericht in der Jungle World auf diesen Sachverhalt aufmerksam:
„Viele der Beschäftigten, die im Pflegebereich, als Reinigungskräfte oder in der Gastronomie für niedrige Löhne arbeiten, haben keinen legalen Aufenthaltsstatus. Da diese Menschen der ständigen Gefahr ausgesetzt sind, von der Polizei aufgegriffen und abgeschoben zu werden, ist es für sie schwer, öffentlich für ihre Anliegen, wie beispielsweise eine gerechte Entlohnung, einzutreten.“
Geflüchtete und illegalisierte Menschen haben kaum bzw. keinen Zugang zu einer Gesundheitsversorgung. Das ist nicht nur in Pandemie-Zeiten, sondern grundsätzlich, ein schwerwiegendes Problem und stellt einen Bruch mit den Menschenrechten dar.
Women in Exile unterstützen Frauen* in den Geflüchteten-Lagern in Berlin und Brandenburg in ihren Forderungen nach und ihrem Zugang zu einer guten Gesundheitsversorgung. Sie denken dabei bewusst auch Frauen*gesundheit und psychische Gesundheit mit. In ihrem aktuellen Health Magazine beschreiben sie ihre Arbeit und machen Vorschläge für eine „Gesudheitsversorgung für Alle – ohne Diskriminierung!“.
Wie eine gute Gesundheitsversorgung für Menschen mit ungesichertem Aufenthaltsstatus organisiert werden könnte und welche Herausforderungen sich dabei stellen, zeigt der Film „Gesundheit ist Menschenrecht. Der anonyme Krankenschein“, den Anne Frisius in Zusammenarbeit mit MediNetz Bremen und Solidarity City Bremen realisiert hat, am Beispiel von Initiativen aus Jena und Bremen: „Der Film stellt drei dieser Modelle vor. Während das Medinetz Bremen und die Humanitäre Sprechstunde Bremen nur über geringe Ressourcen verfügen und beileibe nicht alle adäquat versorgen können, bietet der Anonyme Krankenschein Thüringen (AKST) ein System, dass sowohl für die Patient*innen als auch die Ärzt*innen verlässlicher ist.“ Hier gehts zum Film auf Vimeo.