Blogschau September und Oktober 2020
In den letzten zwei Monaten waren Sichtbarkeit und Legalisierung zwei wichtige Themen in den feministischen Blogosphären.
So ging es um die Sichtbarkeit von Menschen, die in der Mehrheitsgesellschaft und den Medien meist nicht wahrgenommen, nicht mitgedacht und nicht angehört werden: Menschen ohne Aufenthaltsstatus und Menschen auf der Flucht vor Hunger, Krieg und Verfolgung. Mit ihren europaweiten Kampagnen #LegalisierungJetzt und #LeaveNoOneBehind fordern sie ihr „Recht auf Rechte“ (Arendt) und ein Leben in Würde und Sicherheit. Und erinnern daran, dass die Menschenrechte unteilbar sind. Viele der Aktivist*innen, die die Kampagnen mittragen, sind engagierte Frauen*, die eine feministische Perspektive in die antirassistischen Bewegungen einbringen. Sie machen darauf aufmerksam, dass gerade FLINT*-Personen (Frauen*LesbenInterNonbinäre & Trans-Personen) mit einem ungesicherten bzw. illegalisierten Aufenthaltsstatus in besonderer Weise verletzlich und von Gewalt und Ausbeutung bedroht sind.
Die Kampagne #LegalisierungJetzt wurde von einem Bündnis von ca. 50 Organisationen Anfang Oktober gestartet, um auf die Situation von illegalisierten Menschen bzw. Menschen ohne Aufenthaltsstatus aufmerksam zu machen. Beteiligt sind u.a. auch die Initiativen Respect Berlin und Casita, deren Sprecherinnen – einige von ihnen trotz ungesicherten Aufenthalts – den Schritt in die Öffentlichkeit getan haben, um politische und rechtliche Lösungen für eine dauerhafte Legalisierung zur Diskussion zu stellen und einzufordern.
Hier habe ich ein paar Links zur Kampagne #LegalisierungJetzt zusammengestellt.
Aktuelle Informationen zur Kampagne #LeaveNoOneBehind und #EvakuateNow – auch im Nachgang zum Brand im Lager Moria auf Lesbos – findet ihr auf der Seite der Seebrücke .
Rund um den #SafeAbortion Day am 28.September und mit den landesweiten Protesten gegen die Verschärfung des Abtreibungsrechts in Polen #StrajkKobiet Ende Oktober, ergreifen Frauen* und ihre Verbündeten das Wort, machen ein weiterhin tabuisiertes Thema öffentlich und fordern das Recht auf einen sicheren, legalen und kostenlosen Schwangerschaftsabbruch. Dazu gehört auch das Recht von Gynäkolog*innen, auf ihren Webseiten über ihr entsprechendes Angebot zu informieren.
Hier findet ihr einige Beiträge zum Thema.
Und dann war da ja noch … weiterlesen…