Eine Revolution, auf der wir tanzen können…

… und ein feministischer Film für eine solidarische Gesellschaft

Der Dokumentarfilm „Feminism WTF (What the fuck)“ läuft am 7. September 2023 in den deutschen Kinos an: eine filmische Ode an einen queeren und intersektionalen Feminismus. Hier erfahrt ihr, warum ihr euch den Film unbedingt anschauen solltet. Und dann lasst uns tanzen und drüber diskutieren;).

Kurz vorab: Mein Blog hat ja ziemlich lange im Dornröschenschlaf gelegen. Heute küsse ich ihn kurz mal wach und lade euch zum Tanz. Zum Tanz auf dem Vulkan – denn so kommt mir unsere Welt gerade vor. Und zum Tanz auf einer feministischen, dekolonisierenden Revolution.
Mit Revolution meine ich hier, und ich zitiere Sabine Hark, nicht „den Sturm auf die Bastille, den maskulin-heroischen, gewaltförmigen und gewalttätigen Umsturz alter Verhältnisse“, sondern die „weniger glamouröse Arbeit der Erfindung neuer, egalitärer, füreinander sorgender gesellschaftlicher Beziehungsweisen.“
Und zwar Beziehungsweisen, die „nicht auf dem Leid anderer (…) gründen“, sondern „ausnahmslos allen erlauben, ein lebbares, von Zwang und Gewalt befreites Leben mit anderen führen zu können.“ (Hark 2021: 100f.). Weiterlesen

Gracias a la bubble_burbuja – #FeministsAgainstWar

Dank der feministischen „Bubble“ (dt.: Filterblase; span.: burbuja), in der ich mich hier im Medien-Strom bewege, sind mir einige spannende feministische Analysen und Statements zu Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine und zu den Reaktionen hierzulande reingespült worden. Diese möchte ich am heutigen #8Maerz #FeministischerKampftag #InternationalWomensDay gerne mit euch teilen. Merci @ alle, die mir Links etc. zugespielt haben!

Feministische Außenpolitik & Kritik an der Aufrüstung der Bundeswehr
UNBEDINGT lesenswert ist dieses Interview, das Teresa Bücker mit Kristina Lunz über feministische Außenpolitik geführt hat. Kristina Lunz, Autorin des Buches „Die Zukunft der Außenpolitik ist feministisch“ meint, dass wir „(…) nicht mit einer Außenpolitik des ,business as usual‘ fortfahren (können), wenn wir Frieden und Sicherheit für alle schaffen wollen. Traditionelle Außenpolitik, die auf Dominanz, Macht und Militär setzt und Ungerechtigkeiten nicht beachtet, kann keine gerechten und wirksamen Lösungen zu den dringendsten globalen Krisen unserer Zeit entwickeln: wie die Klimakrise, Menschenrechtsangriffe, Pandemien oder (nukleare) Aufrüstung.“
Wie sie dies begründet, was wir uns unter „feministischer Außenpolitik“ vorstellen können und warum „auf die lange Sicht Militarisierung zu immer mehr Konflikten, mehr Kriegen und mehr Gewalt führen wird“, das erfahrt ihr in Teresas Newsletter zwischenzeiten vom 3.3.2022.

Feminist_innen aus Russland protestieren gegen Putins Krieg
Feminist_innen aus Russland protestieren – unter Gefahr für ihr Leben – gegen die Besetzung und den Krieg in der Ukraine. In ihrem Manifest schreiben sie „In den letzten zehn Jahren hat die feministische Bewegung eine enorme mediale und kulturelle Macht erlangt. Es ist an der Zeit, diese in politische Macht umzumünzen. Wir sind die Opposition gegen Krieg, Patriarchat, Autoritarismus und Militarismus. Wir sind die Zukunft, die sich durchsetzen wird.“ Das gesamte Manifest könnt ihr hier bei JACOBIN lesen.

Feministischer Wochenrückblick @der_hase_im_pfeffer
„Es fällt schwer, in diesen Tagen nicht den Mut zu verlieren.“ stellt Ulla Scharfenberg in ihrem feministischen Wochenrückblick fest. Tausend Dank, liebe Ulla @der_hase_im_pfeffer, dafür, dass du mir jede Woche durch deine Arbeit Mut machst und mir hilfst, mich im Wust der online-Medien zu orientieren, indem du – mit deiner feministischen „Brille“ – wichtige Highlights herausfilterst! Hier findet ihr in Ullas aktuellen Wochenrückblick: Eine Woche namens Uff, in dem sie auf viele bedeutsame Ereignisse hinweist. So verbreitet sie z.B. die erfreuliche Nachricht von der „Antischocke“ in Leipzig und weist u.a. aber auch auf den Rassismus im Umgang mit Geflüchteten aus der Ukraine hin.

Lest dazu und verbreitet bitte auch die Erklärung von Afrique Europe Interact vom 6.3.2022 „Für die Aufnahme aller Kriegsgeflüchteten aus der Ukraine! Nein zu rassistischem Ausschluss!“
Die Initiative Afrique-Europe-Interact schreibt darin u.a.: „Wir begrüßen es, dass Menschen in verschiedenen europäischen Ländern – in Polen, in Deutschland, in Frankreich, in Österreich und anderswo – in diesen Tagen praktische Solidarität bei der Aufnahme und Weiterreise von Kriegsgeflüchteten aus der Ukraine leisten. Wir rufen dazu auf, diese praktische Solidarität allen zukommen zu lassen, die flüchten, und die Politik rassistischer Spaltung aktiv zu unterlaufen!“

Liebe Alle in der „Bubble“: Danke dass ihr da seid.
Heute am #8Maerz #8m22. Und alle Tage. Gracias.
Und last but not least:
Danke, querida Emma, für die Illustration. Und überhaupt.

#Feministische Solidaritäten – von Herzen & grenzüberschreitend – #4GenderStudies

Wie zeigt sich feministische Solidarität?“, fragen wir am Aktionstag #4GenderStudies. Wie zeigt sie sich, beispielsweise, über (vermeintliche) Geschlechter- und Körpergrenzen hinweg? Nationale, räumliche und zeitliche Grenzen überschreitend? Und zwischen unterschiedlichen Akteur_innen und Bewegungen?
In den 3 Empfehlungen, 1 Neuentdeckung und 2 Non-Blog-Tipps aus der feministischen Blogosphäre der letzten 2 Monate findest du
6 positive Beispiele queer-feministischer, intersektionaler, herzlicher Solidarität:

1) Inklusive Solidarität nicht nur am #TagDerMenschenMitBehinderung. Wie das geht und was es dafür wirklich braucht, erfahrt ihr im Beitrag zum Tag der Menschen mit Behinderung auf Ein(em) Blog von Vielen.
2) Grenzüberschreitende Solidarität mit geflüchteten Frauen* und Queers: Die Women in Exile & Friends (WiE) aus Brandenburg solidarisieren sich mit Geflüchteten an der polnisch-deutschen Grenze und fordern „Gebt die Handys zurück“ und „Das Recht zu Gehen und zu Bleiben“. Lest mehr über diese Aktion der am #TagDerMenschenrechte am 10.12. in Frankfurt/Oder – und auch über die Kundgebung der WiE in Eisenhüttenstadt am 25.11., dem Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen*. Gemeinsam mit anderen Organisationen machten WiE auf die Situation von Frauen* und Queers auf der Flucht und in den Flüchtlingslagern aufmerksam. Sie gedachten dabei ihrer ermordeten Freundin Rita O. und erhoben ihre Stimmen für die Abschaffung aller Lager, denn: „Das beste Gewaltschutzkonzept ist: Keine Lager!“
Ihr könnt euch mit WiE solidarisieren, indem ihr dafür spendet, dass sie auch im Neuen Jahr ihren Versammlungs-Raum aufrecht erhalten können.
3) Transsensible Sprache als praktische Solidarität: Das neu gegründete Gemeinschaftsblog ENBY BABES ist ein spannendes Self-Empowerment-Tool von und für nicht-binäre Personen und zugleich eine coole Wissensressource für Menschen jeden Geschlechts, die sich zum Beispiel fragen, wie sie „richtig über Transitionen und Trans*personen sprechen“ können.
By the way: Danke für den Tipp an Der Hase im Pfeffer.
4) Eine Neuentdeckung: MAMA STREIKT
Seit 2017 bloggt Claire Funke auf MAMA STREIKT über ihr Leben als Alleinerziehende, über Care-Arbeit von Eltern und pflegenden Angehörigen, über Arbeitslosigkeit und Armut. Ich habe ihren Blog kürzlich erst „entdeckt“ und dort mit großem Interesse z.B. über die Initiative #CloseEconDataGap gelesen, in der Claire zusammen mit anderen die ökonomischen Ungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern hierzulande beziffert. Lies mehr darüber unter „380-60-825 – Warum es sich dabei nicht um die Lottozahlen handelt und was das mit Care-Arbeit zu tun hat“.
5) Ein Non-Blog-Tipp: Netzwerk CARE REVOLUTION
Ich bin ein Fan des Netzwerks care revolution, einem „Zusammenschluss von über 80 Gruppen und Personen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die in verschiedenen Feldern sozialer Reproduktion – Hausarbeit, Gesundheit, Pflege, Assistenz, Erziehung, Bildung, Wohnen und Sexarbeit – aktiv sind.“
Das Netzwerk care revolution strebt langfristig „neue Modelle von Sorge-Beziehungen und eine Care-Ökonomie an, die nicht Profitmaximierung, sondern die Bedürfnisse der Menschen ins Zentrum stellt, und die Sorgearbeiten und Care-Ressourcen nicht nach rassistischen, geschlechtlichen oder klassenbezogenen Strukturierungen verteilt.“
Sehr zu empfehlen ist z.B. der Rückblick des Netzwerks auf das Kampagnenjahr 2021 „Platz für Sorge“!.
6) Noch ein Non-Blog-Tipp: Netzwerk gegen Feminizide „Wir wollen uns lebend“
Das Berliner Netzwerk gegen Feminizide „Wir wollen uns lebend hat den Weddinger Nettelbeckplatz zum Ort des Widerstands erklärt. Damit machen die Aktivistinnen* auf die Verstrickungen von (hetero-)sexistischer und rassistischer Gewalt aufmerksam und erinnern kritisch an den deutschen Kolonialismus – denn der Platz ist nach einem Mann benannt, der am transatlantischen Menschenhandel beteiligt war.
Hier erfahrt ihr mehr über ihre Aktionen und Kampagnen gegen Feminizide und für eine feministische und dekoloniale Umgestaltung der Stadt (und der Welt;) .

Und not to forget: Gracias por la illustración, querida Emma de mi corazón!

Es ist höchste Zeit…

„Im Zeittunnel“ hat Emma die Illustration für diesen Text betitelt, nachdem ich ihr schrieb, dass es hier in diesem Monat unter dem Motto „Es ist höchste Zeit…“ um feministische Blogposts zu „Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“ gehen würde.
Es ist höchste Zeit…
hier kommen meine 3 Empfehlungen, 1 Neuentdeckung und 1 Non-Blog-Tipp aus der feministischen Blogosphäre der letzten Monate:
1: Ein Blick zurück: „Das war das Jubiläum der Pariser Kommune“ – Antje Schrupp erinnert im 150. Jubiläums-Jahr der Pariser Kommune und an die Frauen*, die im Frühjahr 1871 in Paris für eine sozial gerechte, geschlechter-gerechte und basisdemokratische Pariser Stadtgesellschaft kämpften. Weiterlesen
2: Ein Blick ins Jetzt: „Let’s talk about Sexarbeit“ – Im Interview mit Laura Melina Berling spricht @6arbeiterin_ über ihre langjährigen Erfahrungen in der Sexarbeit und darüber, wie sie sich dafür engagiert, dass der Beruf von seinem Stigma befreit wird. Weiterlesen
3: Ein Blick in die Zukunft: Es ist höchste Zeit für eine ökologische, feministische und soziale gerechte (Zeiten) Wende, lese ich (sinngemäß) im Blogpost von Zain Salam Assaad, den Zain einen Tag vor dem Internationalen Klimastreik von „Fridays for Future“ unter dem Titel „Liebes Ich, worauf wartest du?“ im Blog des Missy Magazins veröffentlicht hat. Weiterlesen
4: Eine Neuentdeckung: Auf Mama Arbeitet bloggt Christine Finke über „Alleinerziehende, Politik, Autimus und das Leben“. Kurz vor der Bundestagswahl im September 2021 stellte sie 30 politische Forderungen für Alleinerziehende auf.
5: Ein Non-Blog-Tipp: In einem Video von Anne Frisius (Cooperativa-Film) sprechen Aktivist*innen aus der Gruppe Women in Exile über den Rassismus, den sie als geflüchtete Schwangere und Mütter im deutschen Gesundheitssystem erleben. Jane Wangari von Women in Exile problematisiert im 8-minütigen Video „Maternal Rights“, dass Feministinnen in Deutschland schon vor langer Zeit für die Rechte von Müttern gekämpft und auch Einiges erreicht haben. „Warum können wir uns nicht die Hände reichen,“ fragt Jane Wangari „damit Geflüchtete nicht wieder da ansetzen müssen, wo ihr schon in den 1980ern, in den 1970ern standet? (…) Wir sind hierher gekommen und müssen von Null anfangen. Vielleicht ist jetzt DER Moment, sich mit feministischen Frauen zusammen zu tun. (…) Ich denke, es ist höchste Zeit, dass wir diese Kämpfe vereinen.“
Und last but not least:
mil gracias a ti, querida Emma, por la illustracion!

Geschichten erzählen für’s Über_Leben …

… von einem Zimmer für sich allein,
… von Wohnungslosigkeit und toxischer Männlichkeit,

… von bezahlbarem Wohnraum für alle,
… von ‚shared spaces‘ geflüchteter Frauen* und Migrant*innen und

vom Geschichten-Erzählen für (irdisches) Über_Leben
„Eine Frau muss Geld haben und ein Zimmer für sich allein, wenn sie Fiction schreiben will.“ Diese These, die Virginia Woolf vor knapp hundert Jahren, 1929, in ihrem Essay „Ein Zimmer für sich allein“ überzeugend begründet hat, trifft heute immer noch zu. Und sie lässt sich gut auf’s Bloggen übertragen, finde ich. Zumindest kann ich selbst am besten bloggen, wenn mein Lebensunterhalt gesichert ist und wenn ich beim Schreiben ungestört bin. Klar, heute gibt es auch FLINTA* (Frauen*, Lesben, Inter-, Nicht-binäre, Trans-, Agender-Personen*), die „vom Schreiben leben“ können. Und ich kenne einige, die sich auch in Gesellschaft gut konzentrieren und z.B. Masterarbeiten im Café, Reportagen im Co-Workingspace oder Prosa im Park schreiben können. Aber das Prinzip, auf das Virginia Woolf hingewiesen hat, dass die ökonomische Basis und die räumliche Situation „stimmen“ müssen, um schreibend und kreativ tätig zu werden, dieses Prinzip gilt wohl immer noch.
Womit wir mitten im Thema dieser Blogschau für Mai und Juni 2021 wären: Weiterlesen

Schreiben um zu sein

„Wir schreiben, um zu begreifen. Wir schreiben, um zu schreiben. Wir schreiben, um zu sein“, schreiben Hannah C. Rosenblatt auf „Ein Blog von Vielen“ und bringen damit zum Ausdruck, was auch ich oft empfinde: dass das Schreiben helfen kann, mir über etwas klar zu werden, etwas zu verstehen. Es kann auch helfen, „in die Welt zu treten“, sichtbar_er zu werden und – vielleicht auch für uns selbst – deutlicher vernehmbar, lebendig_er zu werden. Schreiben hat auch einen Wert für sich („schreiben, um zu schreiben“): Manche von uns tun es einfach nur, um es zu tun – und vielleicht auch ein bisschen, weil es Spaß macht und gut tut.
Zum Verstehen gehört bei mir auch das Schreiben. Das Schreiben ist Teil des Verstehensprozesses, sagt Hannah Arendt im Gespräch mit Günter Gaus (1964) und betont damit die heuristische, die Erkenntnis-produzierende Funktion des Schreibens. Von diesen und weiteren Motiven und Funktionen des Schreibens berichten feministische Blogger*innen in den Interviews in diesem Projekt und auch auf in ihren Blogposts, hier findet ihr eine Auswahl.
Der Schwerpunkt dieser Blogschau März und April 2021 liegt auf dem Schreiben – und damit meine ich das Schreiben in allen Genres. Weiterlesen

#WirWollenUnsLebendUndFrei

„Mit meinem Blog hab ich mir selber ein Geschenk gemacht,“ sagt eine der Bloggerinnen*, die ich für meine Studie zum feministischen Bloggen interviewt habe. Sie spricht mir damit aus dem Herzen. Erstens ist ihr Blog für mich auch ein Geschenk, weil sie dort viele spannende Anregung zum Kreativen Schreiben online stellt. Zweitens empfinde ich auch selbst das Bloggen als ein Geschenk, weil es mir die Gelegenheit gibt (und mich auch ein bisschen dazu „zwingt“), regelmäßig in der deutschsprachigen feministischen Blogosphäre „unterwegs zu sein“ und hier alle zwei Monate kurz ein paar Lektüre- und Linktipps für euch zusammen zu fassen.
So here weg go – zur „Blogschau Januar und Februar 2021“, bei der ich den Schwerpunkt auf diese Themen lege:
#Hanau #SayTheirNames – Gedenken an die Opfer des rassistischen Anschlags von Hanau und Solidarität mit den Überlebenden und Hinterbliebenen
#MyBodyIsNotYourPorn – Proteste gegen sexualisierte Gewalt beim Festival Monis Rache
#WirWollenUnsLebend #NetzwerkGegenFeminizide – Feminist*innen fordern Aufklärung und effektiven Schutz
Equal Care Day und feministischer Streik – Ausblick auf den März 2021

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#MigrationIstDieMutterDerMenschheit

Die Menschenrechte sind unteilbar.
Eine etwas andere Blogschau auf November & Dezember 2020

#LeaveNoOneBehind

Es soll ja Leute geben, die finden, Migration sei die Mutter aller Probleme. Ich sehe das anders. Ich bin der Überzeugung: Migration ist die Mutter der Menschheit.
Denn seit Menschengedenken migrieren Menschen. Oder anders gesagt: wenn die ersten Menschen sich nicht auf den Weg gemacht hätten, die Erde zu bevölkern, dann gäbe es uns hier in Europa gar nicht. Die Geschichte der Menschheit ist ohne Migration nicht denkbar.
Deshalb habe ich ein Problem damit, wenn Menschen, die migrieren oder die vor Krieg und Unfreiheit fliehen, kriminalisiert werden. Deshalb habe ich ein Problem damit, wenn ihre Menschenrechte missachtet werden. Und wenn ihr Tod, z.B. im Mittelmeer oder auf der Balkanroute, billigend in Kauf genommen wird…

#Lipa

Es ist der 31.12.2020. Ich sitze bei meinem Morgenkaffee und höre die Neun-Uhr-Nachrichten im Deutschlandfunk. Die Stimme aus dem Radio sagt: „In Bosnien haben hunderte Flüchtlinge die Nacht in dem abgebrannten Lager Lipa verbracht. Weiterlesen

#4GenderStudies: Rassistische Strukturen in der Lehre überwinden

Gracias Gaby!
„Ihr Europäer denkt doch immer noch, ihr wärt der Nabel der Welt! Es wird höchste Zeit, diese Weltsicht über den Haufen zu werfen! Schau hin: Da sind die Geschichten und das Wissen der Menschen, die unter Kolonialismus und Ausbeutung gelitten haben. Und immer noch unter den Folgen leiden. Die sich auflehnen, immer schon aufgelehnt haben. Da müsst ihr jetzt mal zuhören. Ihr müsst UNS jetzt mal zuhören!“
Diese Worte der mexikanischen Journalistin Gabriela E. Bermudez Santos aus dem Jahr 1995 klingen noch heute in mir nach. Sie haben mich damals ziemlich vor den Kopf gestoßen. Sie haben mich heilsam durcheinander geschüttelt. Mich ins Nachdenken gebracht. Weiterlesen

#SafeAbortion und #LegalisierungJetzt

Blogschau September und Oktober 2020
In den letzten zwei Monaten waren Sichtbarkeit und Legalisierung zwei wichtige Themen in den feministischen Blogosphären.
So ging es um die Sichtbarkeit von Menschen, die in der Mehrheitsgesellschaft und den Medien meist nicht wahrgenommen, nicht mitgedacht und nicht angehört werden: Menschen ohne Aufenthaltsstatus und Menschen auf der Flucht vor Hunger, Krieg und Verfolgung. Mit ihren europaweiten Kampagnen #LegalisierungJetzt und #LeaveNoOneBehind fordern sie ihr „Recht auf Rechte“ (Arendt) und ein Leben in Würde und Sicherheit. Und erinnern daran, dass die Menschenrechte unteilbar sind. Viele der Aktivist*innen, die die Kampagnen mittragen, sind engagierte Frauen*, die eine feministische Perspektive in die antirassistischen Bewegungen einbringen. Sie machen darauf aufmerksam, dass gerade FLINT*-Personen (Frauen*LesbenInterNonbinäre & Trans-Personen) mit einem ungesicherten bzw. illegalisierten Aufenthaltsstatus in besonderer Weise verletzlich und von Gewalt und Ausbeutung bedroht sind.
Die Kampagne #LegalisierungJetzt wurde von einem Bündnis von ca. 50 Organisationen Anfang Oktober gestartet, um auf die Situation von illegalisierten Menschen bzw. Menschen ohne Aufenthaltsstatus aufmerksam zu machen. Beteiligt sind u.a. auch die Initiativen Respect Berlin und Casita, deren Sprecherinnen – einige von ihnen trotz ungesicherten Aufenthalts – den Schritt in die Öffentlichkeit getan haben, um politische und rechtliche Lösungen für eine dauerhafte Legalisierung zur Diskussion zu stellen und einzufordern.
Hier habe ich ein paar Links zur Kampagne #LegalisierungJetzt zusammengestellt.

Aktuelle Informationen zur Kampagne #LeaveNoOneBehind und #EvakuateNow – auch im Nachgang zum Brand im Lager Moria auf Lesbos – findet ihr auf der Seite der Seebrücke .

Rund um den #SafeAbortion Day am 28.September und mit den landesweiten Protesten gegen die Verschärfung des Abtreibungsrechts in Polen #StrajkKobiet Ende Oktober, ergreifen Frauen* und ihre Verbündeten das Wort, machen ein weiterhin tabuisiertes Thema öffentlich und fordern das Recht auf einen sicheren, legalen und kostenlosen Schwangerschaftsabbruch. Dazu gehört auch das Recht von Gynäkolog*innen, auf ihren Webseiten über ihr entsprechendes Angebot zu informieren.
Hier findet ihr einige Beiträge zum Thema.

Und dann war da ja noch … weiterlesen